,

Zielmanagement im Unternehmen – Die Zielhierarchie (2)

Zielmanagement im Unternehmen

Schön, dass sie in das Thema Zielmanagement weiter eintauchen möchten! Sie haben bereits gelernt, dass Ziele eine wichtige Führungsgröße sind und dem Zweck dienen auch Erfolg versprechende Maßnahmen einzuleiten. Hier lernen sie das Modell der Zielhierarchie kennen. 

Das Zielmanagement innerhalb eines Unternehmens umfasst verschiedene Zielebenen, die hierarchisch aufeinander aufbauen. Von unten nach oben aufgelistet, unterscheiden wir: Mitarbeiterziele, Bereich- und Gruppenziele, Jahresplanungen, Unternehmensstrategie, Unternehmenskultur und -grundsätze und an der Spitze befindet sich das Unternehmensleitbild. Diese sechs Ebenen lassen sich wiederum in zwei Dimensionen einordnen. Das Unternehmensleitbild, die Unternehmenskultur und -grundsätze sowie die Unternehmensstrategie stellen die längerfristigen Orientierungs- und Richtziele eines Unternehmens dar (qualitative Größen). Je weiter wir uns nun dem Boden der Pyramide nähern, um so kurzfristiger und konkreter werden die Ziele und bekommen den Charakter konkreter Handlungsweisen (quantitative Größen).  

  1. Das Unternehmensleitbild

Das Unternehmensleitbild stellt den Charakter eines Unternehmens dar. Es formuliert an was sich das Unternehmen orientiert, wohin es sich entwickeln und wie es in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden soll. 

Alle unternehmerischen Aktivitäten müssen mit dem Unternehmensleitbild vereinbar sein und sich an ihm orientieren.

2) Unternehmenskultur und -grundsätze

Unter Unternehmenskultur versteht sich die Gesamtheit der ethischen Grundsätze. Sie zeigt sich in der Interaktionsweise, sowohl innerhalb des Unternehmens, als auch im externen wirtschaftlichen Gebaren. Werte und Normen, die die Unternehmenskultur definieren, könnten zum Beispiel „Fairness“, „Vertrauen“, „Offenheit für Kritik“, „Leistungsorientierung und Loyalität“. sein. 

Die Unternehmensgrundsätze stellen die verbindlichen Regeln dar, die dafür sorgen, dass Leitbild und Kultur im betrieblichen Alltag tatsächlich realisiert und gelebt werden. Die verbindlichen Regeln sollen im gesamten Unternehmen eine einheitliche Führungsphilosophie ermöglichen, auf die sich im Zweifelsfall jeder berufen kann. In vielen Unternehmen sind die jeweiligen Grundsätze schriftliche festgehalten und werden häufig als „Leitlinie“ bezeichnet.

3) Unternehmensstrategie 

Die Unternehmensstrategie legt fest, mit welchen Produkten, Methoden, Ressourcen und auf welchen Märkten das Unternehmen operieren und sich dem Wettbewerb stellen will. Sie ist das betriebswirtschaftliche Konzept für zukünftiges unternehmerisches Handeln. Ein Ziel könnte auf dieser Ebene z.B. „Verbesserung der Produktqualität“ lauten. 

4) Jahresplan

Mit den Jahresplänen verlassen wir die Dimension der langfristigen, qualitativen Zielen. Jahresplanungen gehören zu den operationalen Zielen. Die Ziele sind quantifiziert, in Zahlen angegeben und folglich auch messbar. Jahrespläne können sich auch auf mehrere Jahre beziehen. 

5) Bereichs- und Gruppenziele

Bereichs und Gruppenziele geben die konkreten Arbeitsziele der einzelnen Unternehmensbereiche bzw. Arbeitsteams zur Erreichung der Jahrespläne vor.

6) Mitarbeiterziele

Auf der untersten Ebene der Pyramide befinden sich die Mitarbeiterziele. Die Arbeitsschritte zur übergeordneten Zielerreichung werden auf die kleinste Einheit heruntergebrochen und den einzelnen Beschäftigten vorgegeben und zugewiesen, eventuell neue Stellen ausgeschrieben. 

Hierbei ist es wichtig die Grundbedürfnisse der Mitarbeiter nach Orientierung und sinnerfülltem Handeln unbedingt miteinzubeziehen, bleibt dieses ungeachtet ist kein echtes Engagement zu erwarten. 

Erst wenn sich die einzelnen Zielarten an den übergeordneten Zielebenen orientieren, kann ein Unternehmen als zielstrebiges, organisches Ganzes funktionieren.

Modernes Zielmanagement ist keine weisungsorientierte Einbahnstraße, sondern ein flexibler Zielbildungsprozess! 

Hierfür…

… beteiligen Sie schon bei der Zielentwicklung die jeweils nachgeordneten Ebenen.

… achten Sie darauf, dass die Beteiligten ihre Erfahrungen, Ideen und Bedenken frühzeitig einbringen können.

… fördern Sie eine Kommunikationskultur in der Feedback über den Realisierungsfortschritt in sinnvollen Zeitintervallen an die übergeordnetere Ebene gegeben wird. Auftretende Probleme sollten unverzüglich gemeldet werden.

… behalten Sie externe und interne Bedingungen im Auge um ihre Zielsetzung gegebenenfalls optimal anzupassen und zu aktualisieren.